5 klassische Regio-Netze mit jeweils individueller Ausprägung gibt es heute. Hinzu kommt das Fahrzeug- und Technologiezentrum Chemnitz.
Regio-Netze gibt es in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen. Integrierte Verkehre, kurze Entscheidungswege und die Verantwortung vor Ort sorgen für die lokale Verankerung. Wir sind die Bahn in der Region: Flexibel. Innovativ. Sympathisch.
Die Regio-Netze im Überblick
OBS
Oberweißbacher Bergbahn
Firmensitz: Schwarzatal
Zugkm: 0,35 Millionen
Liniennetz: 29 km
Das Streckennetz des kleinsten Regio-Netzes umfasst
die 1900 in Betrieb genommene 25 Kilometer lange Schwarzatalbahn Rottenbach - Katzhütte, die mit modernen Dieseltriebwagen der Baureihe 641 befahren wird
die 1923 eröffnete Oberweißbacher Bergbahn mit der denkmalgeschützten 1,4 Kilometer langen Standseilbahn von Obstfelderschmiede nach Lichtenhain und der 2,6 Kilometer langen elektrifizierten Flachstrecke von Lichtenhain nach Cursdorf.
Während auf der Schwarzatalbahn die Tarife und Angebote der Deutschen Bahn gelten, gilt auf den übrigen Strecken ein eigener Bergbahn-Tarif.
Die überwiegende Mehrheit der jährlich rund 160.000 Fahrgäste sind als Touristen unterwegs. Die Angebote wurden daher speziell auf die Bedürfnisse dieser Kundengruppe zugeschnitten. Fahrten mit dem Cabrio-Wagen auf der Bergbahn oder dem Olitätenwagen auf der Flachstrecke, die interaktiven Ausstellung im Maschinarium, der Fröbelwald sowie die traditionellen Veranstaltungen sind weit über die Region hinaus bekannt. Dadurch konnte sich die OBS sowohl als sympathische, umweltfreundliche Bahn mit starkem touristischem Charakter als auch als lokaler Wirtschaftsfaktor in der Region etablieren.
Die SOB ist das größte Regio-Netz mit einer jährlichen Verkehrsleistung von rund 8,0 Millionen Zugkilometern. Täglich fahren rund 35.600 Fahrgäste auf und einem 550 Kilometer langen Liniennetz - 420 Kilometer davon sind eigene Strecke. Außerdem betreibt die SOB 79 eigene Verkehrsstationen und 19 Vertriebsstellen. Zum 1. Januar 2021 wurden die ehemals als eigene Profitcenter unter dem Dach der DB RegioNetz Verkehrs GmbH geführte Gäubodenbahn und der Vertriebsservice Ostbayern in die Südostbayernbahn integriert. Über 900 Mitarbeiter sind mittlerweile bei der Südostbayernbahn beschäftigt.
Von Mühldorf am Inn führen die Bahnstrecken sternförmig nach München, Landshut, Passau, Simbach, Burghausen, Freilassing, Traunstein und Rosenheim. Über die Grenze geht es bis ins österreichische Salzburg. Auch die Linien von Wasserburg am Inn nach Ebersberg und von Traunstein nach Waging oder Ruhpolding gehören zum Liniennetz der SOB.
Wichtige Meilensteine für die Infrastruktur der Zukunft, z. B. im "Bayerischen Chemiedreieck" waren die Fertigstellung des 2-gleisigen Streckenabschnittes Altmühldorf - Tüßling, der Umbau des Bahnhofs Mühldorf und die Inbetriebnahme des ESTW Tüßling.
Innovativ zeigt sich die SOB aktuell bei der angestrebten Praxiserprobung von Komponenten aus dem Ideenzug der DB.
Die EGB erbringt mit 280 Mitarbeitern vor allem im Erzgebirge eine jährliche Verkehrsleistung von rund 2,0 Millionen Zugkilometern auf einem Liniennetz von rund 180 Kilometern. Gleichzeitig sorgt sie für die Instandhaltung von 250 Kilometern gepachteter Strecke und 76 Haltestellen.
Fast 80 Prozent des EGB-Streckennetzes waren noch zur Jahrtausendwende nicht oder nur eingeschränkt befahrbar. In den Jahren nach der Ausgründung 2002 wurde das Streckennetz grundhaft saniert. Außerdem wurde die Fahrzeugflotte mit 16 Dieseltriebwagen der Baureihe 642 komplett erneuert. Das alles führte zu einer sehr hohen Kundenzufriedenheit. Auch heute noch belegt die Erzgebirgsbahn sowohl bei bahninternen als auch bei externen Umfragen regelmäßig Spitzenplätze in der Rubrik Regionalbahnen und führt auch das Kundenzufriedenheits-Ranking innerhalb der Regio-Netze an.
Innovativ zeigt sich die EGB vor allem bei der Entwicklung und Erprobung neuer Stellwerkstechnik. Verschiedenen Stellwerksgenerationen wurden dort erprobt und zur Marktreife geführt. 2018 kam bei der EGB das erste Digitale Stellwerk in Europa unter realen Betriebsbedingungen zum Einsatz.
Die KHB ist das älteste Regio-Netz. Schon vor der offiziellen Gründung am 1. Januar 2002 wurde die KHB ein Jahr lang als Modellprojekt für weitere Regio-Netze getestet. Sie betreibt heute verschiedene Linien im nord- und mittelhessischen Raum. Rund 7.500 Fahrgäste sind täglich zwischen Brilon Wald, Korbach und Kassel sowie zwischen Marburg, Frankenberg und Erndtebrück unterwegs.
Die KHB konnte im September 2015 die Strecke Frankenberg-Korbach, die seit 1987 stillgelegt war, nach umfassender Sanierung und Modernisierung wieder für den SPNV-Linienverkehr in Betrieb nehmen.
Das befahrene Streckennetz umfasst 308 Kilometer, 237 Kilometer davon sowie 57 Bahnhöfe und Haltepunkte gehören zur eigenen Infrastruktur. Die jährliche Verkehrsleistung liegt bei 2,9 Millionen Zugkilometern. Außerdem betreibt die KHB eine eigene Fahrzeugwerkstatt in Korbach und ein BahnCafe in Bad Lasphe. Insgesamt sind bei der Kurhessenbahn 315 Personen beschäftigt.
Die WFB betreibt Eisenbahnverkehr in Bayern und Baden-Württemberg sowie mit den Zügen der Kahlgrundbahn zu einem kleinen Teil auch in Hessen. Rund 3,8 Millionen Zugkilometer erbringt sie dabei jährlich auf einem 401 Kilometer langen Liniennetz, davon 200 Kilometer auf eigener Infrastruktur. Hinzu kommen 50 eigene Verkehrsstationen und 3 eigene Vertriebsstellen. In Schöllkrippen betreibt die WFB eine Werkstatt. Rund 345 Mitarbeiter sind bei der WFB beschäftigt. Ein Fahrgastbeirat kümmert sich um die Belange der Fahrgäste.
Schritt für Schritt modernisiert die WFB ihre Bahnhöfe und Haltepunkte, um barrierefreies Reisen zu ermöglichen. Außerdem werben die Triebwagen der WFB großflächig als Botschafter für verschiedene Landesstriche der Region.